Motopädie ist ein ganzheitlich orientiertes Konzept der Entwicklung durch Bewegung, Wahrnehmen und Erleben. Sie liegt an der Schnittstelle von Therapie und Pädagogik und hat zum Ziel, die sinnliche Wahrnehmung zu fördern. Grundgedanke ist, dass die psychische Entwicklung durch Bewegung gefördert wird. Es geht darum, Stärken zu erkennen und zu nutzen und vorhandene Schwächen behutsam zu behandeln, um das Selbstvertrauen der Patienten zu stärken. Dies geschieht sowohl durch bestimmtes Funktionstraining als auch mit Hilfe vielfältiger erlebnisreicher Bewegungsangebote.
Der zentrale
Ansatz der Motopädie ist die Bewegung und die Wechselwirkung zwischen dem
Körper und der Psyche des Menschen. Die Motopädie hat zum Ziel, die Wahrnehmung
des Selbsterlebens und die seiner Umwelt zu verbessern und die psychische
Entwicklung zu fördern. Es gilt, eigene Stärken zu erkennen und zu nutzen,
sowie vorhandene Schwächen behutsam zu behandeln um das Selbstvertrauen der
Patienten zu stärken. Dies geschieht sowohl durch Funktionstraining, als auch
mit Hilfe erlebnisreicher Bewegungsangebote. Durch wissenschaftlich normierte
Testsysteme wie den M-ABC-2 (Movement Assesment Battery for Cildren 2) können
die motorischen Fähigkeiten quantitativ gemessen werden.
Bei Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen besitzen folgende Krankheitsbilder besondere Bedeutung:
Störungen der Bewegungskontrolle, Kraftdosierung, Gleichgewichtskontrolle und der Tonusregulation
Methoden, die in
unsere Therapie miteinfließen sind Elemente aus der Eutonie, dem BrainGym, der progressiven
Muskelentspannung, dem autogenen Training, Tanz und Rhythmik, der
Erlebnispädagogik, sowie der sensorischen Integrationstherapie. Das Medium
Wasser bzw. das Schwimmen gehört im stationären Bereich zum festen Bestandteil
ebenso wie der Frühsport in der Gruppe, der individuell an die
Behandlungsgruppen angepasst wird.
Unsere motopädischen Behandlungsziele sind:
Erlernen von Selbsthilfemethoden (zur Entspannung, zum Aggressionsabbau etc.)
Ein gruppentherapeutisches Angebot der Motopädie (pro Woche drei Behandlungstermine) besteht für alle Patienten des teilstationären und stationären Behandlungsbereiches. Einzeltermine ergeben sich nur bei spezifischen Indikationen (mangelnde Gruppenfähigkeit bei psychotischen Erkrankungen, geschlossene Unterbringung, akute Eigen- und Fremdgefährdung). Darüber hinaus können in Ausnahmefällen für einzelne Kinder und Jugendliche der Institutsambulanz Diagnostiktermine im Einzelsetting vereinbart werden.