Alice, Prinzessin von Hessen und bei Rhein, angeregt durch ihre
Landsmännin Florence Nightingale, hatte erkannt wie wichtig es war, den
Stand der weltlichen Krankenpflegerinnen anzuheben. Nach deren
Erkenntnissen der Pflege ließ sie die Alice-Schwestern unter dem
Zeichen des Roten Kreuzes ausbilden.
Nach der Gründung in Darmstadt
wurde Fr. Bürgermeisterin Schott von ihr mit der Gründung des Mainzer
Alice-Verbandes beauftragt und war die erste Präsidentin.
1897 wird
der Vertrag zwischen der Alice-Schwesternschaft und dem Kreisverein des
roten Kreuzes über das Zusammenwirken im Kriegsfall geschlossen. Darüber
hinaus wird beschlossen, gemeinsam ein mit einem Krankenhaus
verbundenes Alice-Heim zu bauen. Die geplante Unterkunft stand ihnen in
Friedenszeiten in Selbstverwaltung zur Verfügung, in Kriegszeiten
mussten sie es zur Pflege Verletzter als Lazarett zur Verfügung stellen.
1907 wird das Alice-Hospital einschl. einer Unterkunft für die
Schwestern in Mainz eröffnet. Zwei Jahre später wird die
Schwesternschaft mit ihrem rotkreuz-eigenen Krankenhaus Mitglied des
Verbandes Deutscher Krankenpflegeanstalten vom Roten Kreuz. Der erste
Chefarzt der Klinik, Sanitätsrat Dr. Julius Darapsky, leitete die Klinik
für etwa ein Vierteljahrhundert. Er nahm die Erkenntnisse der
psychosomatischen Medizin bereits vorweg und versuchte nicht nur durch
Medikamente, sondern auch unter Berücksichtigung „seelischer Einflüsse“
zu heilen. Dr. Theodor Müller trat seine Nachfolge 1932 an der Spitze
von zwölf Belegärzten des Alice-Hospitals an.
1944 wird das Krankenhaus teilweise bei einem Angriff zerstört und 1945, kurz vor seiner Wiedereröffnung, werden sowohl die angrenzenden Gebäude als auch das Krankenhaus so zerstört, dass nur noch die Nutzung der Kellerräume als Notunterkünfte für die Schwestern möglich war. Beide Male hat Dr. Müller den Wiederaufbau, und später auch die Erweiterung, tatkräftig in die Wege geleitet. 1952 war das neue „Alice“ als modernes Krankenhaus mit 100 Betten, zwei OP-Sälen, einem Kreißsaal, Röntgenanlage und anderen medizinischen Einrichtungen wieder aufgebaut. 29 Jahre später mussten die Alice-Schwestern das damalige Belegkrankenhaus wegen des allgemein steigenden Kostendrucks im Gesundheitswesen aufgeben.
Als DRK Schmerz-Zentrum und Modellklinik der Bundesregierung und des Landes Rheinland-Pfalz wird das Krankenhaus jedoch unter der Trägerschaft des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz wenige Tage danach mit 80 Betten wiedereröffnet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Gerbershagen ist es von nun an eine Spezialklinik für akute und chronisch Schmerzkranke. Wenngleich die Klinik nicht mehr unter der Trägerschaft der Alice-Schwestern ist, so werden die Patienten doch nach wie vor von diesen gepflegt.
2001 wird das Krankenhaus um die Tagesklinik unter der Leitung von Dr. Bernd Nagel erweitert. Drei Jahre danach geht Prof. Dr. Gerbershagen in seinen wohlverdienten Ruhestand und übergibt die Leitung des Krankenhauses an Prof. Dr. Casser. Die Leitung des neurochirurgischen Bereichs übernimmt 2010 Dr. Rößeler von dem langjährigen Chefarzt Dr. Dei Anang .
Literatur:
Dr. Sigrid Schmidt-Meinecke, 100 Jahre Alice Schwesternschaft Mainz und Die Alice Schwesternschaft vom Deutschen Roten Kreuz